Perfektion für Sie

Sandstrahlen


Ein Sandstrahlgebläse ist ein technisches Gerät, mit dem durch Druckluft oder ein Schleuderrad ein Strahlmittel (oft Sand, aber heute meistens andere Materialien wie Hochofenschlacke, Glasgranulat, Korund, Stahl, Kunststoffgranulat, Nussschalen, Soda, Eiskristalle) auf Gegenstände geblasen wird, um sie von Rost, Farbe, Grat oder ähnlichem zu befreien oder sie aufzurauen. Die Anwendung des Gerätes nennt man auch Sandstrahlen.
Alle oben genannten
Strahlmittel werden trocken ausgebracht. Da viele Strahlmittel hygroskopisch sind, also Feuchtigkeit, auch Luftfeuchtigkeit aufnehmen, wird bei Sandstrahlgebläsen und Sandstrahlkesseln trockene Luft benötigt. Die von einem Kompressor bereitgestellte Druckluft kann nur zum Sandstrahlen verwendet werden, wenn sie zuvor gekühlt und getrocknet wurde.
Eine Alternative zum Sandstrahlen mit trockenen
Strahlmitteln ist das sogenannte Schlämmstrahlen. Beim Schlämmstrahlen wird das Strahlmittel soweit mit Wasser angereichert, wie das Strahlmittel Wasser aufnehmen kann. Vergleichbar, einer Welle am Strand, die nach dem Zurückfließen lediglich nassen Sand zurückläßt, jedoch keinen Wasserüberschuß. Im Gegensatz zu Strahlgebläsen für trockene Strahlmittel erfordert das Schlämmstrahlen mit feuchten bzw. durchnässten Strahlmitteln eine weitaus geringere Staubbelastung für das Strahlpersonal wie auch für die Umwelt. Ein weiterer Vorteil beim Schlämmstrahlen gegenüber dem Trockenstrahlen ist die Wiederverwendbarkeit des Strahlmittels. 1994 wurde erstmals durch den Erfinder Hubert Busch aus dem rheinischen Langenfeld ein Strahlsystem nach diesem Verfahren zum Patent angemeldet und wenige Monate später vom Deutschen Patentamt zum Patent erklärt.
Sandstrahlgebläse werden auch in der Kunst zur Bearbeitung von
Gegenständen eingesetzt, diese Kunstart nennt man Sandstrahltechnik. Dazu zählt auch das Sandstrahlen von Glas, bei dem durch die Sandstrahlung klares Glas, z.B. bei Innentüren, ganz- oder teilflächig mattiert werden kann.

Das Sandstrahlgebläse wurde 1870 vom US-Amerikaner Benjamin C. Tilghman erfunden und basiert auf der Grundlage der Strahlapparate. Die ersten Anwendungen waren matte Figuren, die auf glänzenden Grund aufgetragen wurden. 




Glasperlen Sandstrahlen


Das neue Informationsportal für die Oberflächenveredelung mittels Glasperlen- und Sandstrahlen! Die Oberflächenveredelung geschieht unter hohem Druck durch Bestrahlung des Werkstücks mit Glasperlen oder Sand. Oft wird dafür auch Korund (ein Aluminumoxid) oder ein Kunststoffgranulat verwendet. Korund ist eines der härtesten unter den Mineralen.
Gestrahlt werden kann in Hallen oder in Kabinen, so dass kein Strahlmittel verloren geht. Durch das Strahlen werden alte Lackreste, Rost, Grat oder sonstige Rückstande abgelöst und die Oberfläche somit veredelt. Gerne wird dieses Verfahren deshalb auch bei der Reinigung von Oberflächen und Maschinenteile eingesetzt.
Auch vor dem Beschichten mit neuen Materialien sollten Werkstücke bestenfalls vor sand- oder glasperlengestrahlt werden, um so eine optimale Grundlage für neue Beschichtungen zu bilden. Somit wird auch die Haltbarkeit des Werkstücks heraufgesetzt, denn durch optimale Beschichtungen kann das Werkstück
von aussen so gut wie nicht beschädigt werden.
Viele Betriebe bieten oft das Glasperlen- und Sandstrahlen auch zum Selbststrahlen an.

 

Geschichte

Sandstrahlen - uralt - zeitlos jung
Bereits 1870 gab es die ersten Patentanmeldungen auf dem Gebiet der
Oberflächentechnik, speziell im Sandstrahlerhandwerk.

Schnell wurde erkannt wie vielseitig Sandstrahlen eingesetzt werden kann, um Oberflächen mechanisch zu bearbeiten und damit definierte Oberflächen zu erzeugen.

Lange Zeit wurde mit Quarzsand als Strahlmittel gearbeitet bis die ersten Gesundheitsschäden bei den Angestellten auftraten (Silikose). 1925 wurde schließlich für Quarzsand als Strahlmittel ein Verbot verhängt. Neue Strahlmittel mussten erfunden werden - Strahlmittel = Granulate, sprich kleinste Körnchen fester Materialien, die als Strahlmittel verwendbar sind. Gerade dieser Ansporn neue und nicht silikogene Strahlmittel zu schaffen, war die Grundlage für die Strahltechnik, wie wir sie heute kennen und nutzen.

Weit über 200 verschiedene Strahlmittel aus den Bereichen metallischer, keramischer, organischer (z.B. Fruchtkerne oder Nußschalen) und keramischer Strahlmittel, dazu Kunststoffe und Sägespäne (dem Erfindergeist sind keine Grenzen gesetzt) gibt es bis heute.
Selbstverständlich alles in DIN-Normen verankert: Form, Größe, Härte, Grundstoff, Dichte, Gewicht, Beschaffenheit, alles genau fixiert, so daß jeder Anwendungsfall reproduzierbar ist. Immer dasselbe
Strahlmittel = immer gleiche Oberfläche - gestern, heute und in 100 Jahren auch. Ziel ist es zu sagen, ich möchte eine Oberfläche auf einem festen Produkt, die bestimmte Eigenschaften aufweist, erzeugen.

Das ist Sandstrahlen. Der erste mm² Fläche soll die gleichen Eigenschaften, wie der Millionste mm² nebenan aufweisen.
Sie haben sicher schon
Stahlkonstruktionen gesehen, die geschweißt, geschraubt, genietet, gelötet oder gepresst waren. Schauen Sie sich diese Teile mal genau an. Sind die Oberflächen auf jedem mm² gleich? Eben nicht! Sie haben Zunder, sind geschliffen, geschweißt oder einfach nur geglüht, vielleicht sind sie aber rostig oder mit Farbresten bedeckt. Wie sieht die Gesamtoberfläche aus? Ist sie in ihrer Eigenschaft überall gleich?

Fast jeder mm² hat eigene Eigenschaften und hier greift die Strahltechnik. Ob elektrische Leitfähigkeit, optisch homogene Fläche oder für nachfolgende wertschöpfende Arbeiten, wie Lackieren, Pulverbeschichten, Galvanisieren, Vulkanisieren, Kleben, Löten, Metallspritzen usw. Strahltechnik bildet die Grundlage homogener Oberflächen, d.h. auf jedem mm² dieselben Eigenschaften und auf jedes Produkt aufbringen.